Wir saßen am frühen Abend schön gemütlich um den Esstisch im Wohnzimmer herum, draussen regnete, blitzte und donnerte es, und genossen unsere gebackene Dorade (am WE koche ich immer was Schönes, das von der Zubereitung her schon mal etwas aufwendiger ist). Irgendwann steht FRAU zwischendurch auf, um etwas aus der Küche zu holen. Dann *kreisch* - der ganze Fußboden nass, eine gigantische Pfütze. Spüle übergelaufen - nein, doch nicht. Es tropft durch die Zimmerdecke!!!! Brüll: "Wasserrohrbruch im Badezimmer oben!".
Die Familie springt auf, alle suchen nach weiteren Wasserschäden: Nichts zu sehen. DER MANN dreht den Haupthahn ab, dann müsste es ja aufhören zu tröpfeln. Aber es tropft weiter, jetzt schon an drei Stellen. Wasserrohrbruch ist damit auszuschließen! *Hurra*. Eimer werden geholt.
DER MANN bei Regen und Gewitter auf das Carportdach vor dem Küchenfenster, die Kinder ängstlich, weil PAPA bei Gewitter draußen ist (das darf man nicht, ist lebensgefährlich!). Nachbarn sehen aus dem Fenster „Was ist denn bei D. los?“. DER MANN stellt fest: die Regenrinne ist verstopft, das Wasser läuft nicht ab, es dringt irgendwie unter dem Dach hindurch in die Küche. Er, mittlerweile klitschenass, säubert die Regenrinne.
Dann läßt der Regen draußen etwas nach - und damit auch in der Küche. Verschnaufen.
DER MANN geht ums ganze Haus. Auch auf der anderen Seite: Dachrinne verstopft. Wo ist das Auffanggitter für die Blätter hin? DER MANN robbt durch die matschigen Blumenbeete, dreht das Fallrohr ab, „bring mal was zum Stochern!“. Verstopfung beseitigt. In der Ferne wieder ein Grummeln, der Regen nimmt wieder zu, ein neues Gewitter im Anmarsch. FRAU wird unruhig, ruft: "Sieh zu, dass Du fertig wirst und rein kommst!" Irgendwo in der Ferne Sirenengeheul. In der Küche tropft es jetzt an 4 Stellen, noch ein Eimer wird benötigt. Ein hektisches Hin und Her. Überall liegen alte Handtücher ausgebreitet auf dem Boden herum.
Mittlerweile turnt DER MANN oben im Dunkeln auf dem Dachboden herum (das Wasser kann nur durch ein Leck im Dach kommen), aber Licht kaputt, eine Taschenlampe wird benötigt. Treppe runter, Treppe rauf. Alles abgeleuchtet - nichts - keine undichte Stelle. Das Gewitter jetzt genau über uns, Blitz und Donner gleichzeitig, Stromschwankungen. FRAU brüllt aus der Küche nach oben: "Alles o.k?"
Kind 2 hat Angst. Kind 1 fragt: "Ist der Blitz eingeschlagen?" Die Sirene im Dorf geht los. Irgendwo vermutlich ein überfluteter Keller.
Dann - irgendwann nimmt der Regen draußen ab, das Gewitter zieht weiter. Wetterberuhigung, auch in meiner Küche. Jetzt erstmal aufräumen, die nassen Lappen einsammeln, überall feudeln.
Fazit DES MANNES: "Irgendwo im Dach muss ein Loch sein. Das Wasser kann eigentlich nur auf diese Weise eindringen. Wahrscheinlich werden wir die Holzdecke in der Küche abnehmen müssen, um sehen zu können, woher das Wasser gekommen ist".
FRAU: "Ja klar, gibt Schlimmeres" (denn jetzt komme ich wohl endlich zu meiner lang ersehnten, neuen,
weißen Zimmerdecke...)
Aber bis dahin: Wetterwarnungen beobachten und Eimer bereithalten, sobald es anfängt zu regnen...
Und wenn ich heute aus meiner Wollwerkstatt schaue, stelle ich mit Freuden fest, dass wir plötzlich an einem See wohnen...
Blick aus unserem Fenster auf Nachbars Garten und überschwemmter Koppel |
Oskar hat den Spaziergang heute ganz besonders genossen...
Er hat dann auch gleich ein ausgiebiges Bad genommen.
Tja, wir haben hier wirklich noch Glück im Unglück gehabt. Ein Dorf 10 km von uns entfernt steht komplett unter Wasser.
Habt Ihr auch so ein Unwetter gehabt?
Liebe Grüße
Maike